Das Röntgen ist ein unverzichtbares diagnostisches Werkzeug in der Tierarztpraxis, ganz besonders in der Orthopädie. Wir führen die von den Rassezuchtverbänden geforderte HD-Untersuchung (Untersuchung auf Hüftdysplasie), OCD-Untersuchung (Osteochondrose dissekans) und ED-Untersuchung (Ellbogendysplasie) durch. Aber wir helfen Ihnen genauso, die Lahmheitsursache bei Ihrem Haustier zu finden. Auch bei vielen anderen Erkrankungen ist der Tierarzt auf die Röntgenuntersuchung angewiesen.
Frakturen sollten innerhalb von 3-5 Tagen versorgt werden, da sonst zunehmend eine Verkürzung der Sehnen und umgebenden Gewebe die “perfekte” Frakturversorgung gefährdet. Trotzdem ist es meist nicht sinnvoll sofort zu operieren. Bei Polytrauma (neben der Fraktur gibt es noch weitere relevante Verletzungen) hat meist die Stabilisierung des Patienten Priorität. Eine antibiotische Abdeckung, besonders bei offenen Frakturen ist einige Tage im Vorfeld sinnvoll. Es gibt jedoch Frakturen, die unmittelbar versorgt werden sollten.
Die Epiphysenfuge ist die Wachstumszone des Knochens, insbesondere für das Längenwachstum nowendig. Die Zellen in dieser Region sind sehr empfindlich. Frakturen der Epiphysenfugen sind absolute Notfälle und sollten sofort (innerhalb von einer halben Stunde) versorgtwerden. Längeres Warten erhöht die Chancen, das die Wachstumsschicht geschädigt wird. Schwere Deformationen und Wachstumsstörungen sind die Folge.
Im Notdienst werden uns häufig Konditionen vorgestellt, bei denen wir uns im Sinne der Lebenserhaltung schnell richtig entscheiden müssen. Oft klärt die Auswertung von Röntgenaufnahmen, ob operiert werden muss oder andere therapeutische Möglichkeiten bestehen. Die Magendrehung musste operativ versorgt werden. Das Lametta hatte schon einen weiten Weg zurückgelegt und kam mit wenig Hilfe auf dem normalen Weg heraus. Oft muss in diesen Fällen das Lametta operativ entfernt werden. Besonders Bleilametta ist hoch giftig, was allein schon lebensgefährlich ist. Auch kann sich der Darm am Lamettafaden “aufribbeln” (ähnlich einem Strumpf, an dem man einen Faden herauszieht.) Bei Verletzung des Darms kann Darminhalt in die Bauchhöhle gelangen, was wegen der Infektion lebensgefährlich ist. Daher muss im Verlauf zumindest immer unter Röntgenkontrolle die Passage geprüft werden.