Nutzen, günstigster Zeitpunkt und diskutierte Nebenwirkungen der Kastration.

Sinn, Nutzen und mögliche Nebenwirkungen der Kastration, wissenschaftliche Gründe für oder gegen eine Kastration und die Wahl des günstigsten Kastrationszeitpunktes.

Die medizinische Prophylaxe kann, je nach Abwägung eine Entscheidung erleichtern. Die Kastration schützt Ihr Tier vor vielen Erkrankungen, aber sie wird auch Ihr Leben leichter machen. Der Literaturvergleich belegt: Kastrierte Hunde und Katzen leben länger als nicht kastrierte [Bronson 1982; Kraft 1998; Michell 1999; Kalz 2001; Moore et al. 2001; Greer et al. 2007]? [Anmerkung: Wir beobachten häufig, dass sich viele Besitzer, zur Behandlung von rangbezogener Aggression, Harnmarkieren, Stubenunreinheit, unerwünschtem Bespringen (Hypersexualität), Streunen, übersteigerte maternaler Aggression für eine Kastration entscheiden, aufgrund der Vorteile der Kastration gegenüber der Läufigkeitsunterdrückung.  Allein die Sorge vor der Narkose hielt Sie bisher von diesem Schritt ab. Standardoperationen und deren Narkosen sind generell sicher. Bitte lesen Sie zu unseren Narkosen und Operationsstandards.]

Prevention und Behandlung von Erkrankungen der Hündin durch Kastration

 

 

 
Die Eierstöcke sind Ort der Hormonproduktion. Zysten sind entartete Funktionskörper auf den Ovaren. Hormon-Ausschüttungen zur falschen Zeit und unkontrollierten Mengen sind die Folge und Auslöser der Gebärmutter-Vereiterung.

Die Eierstöcke sind Orte der Hormonproduktion. Zysten sind entartete Funktionskörper auf den Ovaren. Hormonausschüttungen zur falschen Zeit und unkontrollierten Mengen sind die Folge und Auslöser der Gebärmuttervereiterung.


Bei dieser Hündin führte die ovarielle Imbalanz u.a. zu bilateraler Alopezie und Hautveränderungen die nach der Kastration verschwanden.

Bei dieser Hündin führte die ovarielle Imbalanz u.a. zu bilateraler Alopezie und Hautveränderungen, die nach der Kastration verschwanden.


Große Tumore der Mammaleiste. Die Tumore sollten deutlich früher entfernt werden, damit nicht über längere Zeit eine Tumorstreuung möglich ist. Rechtzeitig kastriet ist das Risiko an einem Mammatumor zu erkranken nahe Null.

Große Tumore der Mammaleiste. Die Tumore sollten deutlich früher entfernt werden, damit nicht über längere Zeit eine Tumorstreuung möglich ist. Rechtzeitig kastriert ist das Risiko, an einem Mammatumor zu erkranken, nahe Null.

 

 

 

 

 

 

 

Die Veränderungen auf den Eierstöcken, mit der Folge gestörter oder überschießender Hormonproduktion, sind der Schlüssel zu den gefährlichen Folgeproblemen.

Die Füllung im Hohlraum bei der Gebährmuttervereiterung nimmt zu, da die Bakterien im Inneren nicht von Antibiotika erreicht werden.

Die Füllung im Hohlraum bei der Gebärmuttervereiterung nimmt zu, da die Bakterien im Inneren nicht von Antibiotika erreicht werden.


Mit der entsprechenden klinischen Symptomatik, ist die Gebährmuttervereiterung lebensgefährlich und erfordert eine Notoperation.

Mit der entsprechenden klinischen Symptomatik ist die Gebärmuttervereiterung lebensgefährlich und erfordert eine Notoperation.


Die zunehmende Eitermenge und Giftstoffe können zum Platzen des Uterus führen. Passiert dies im Körper sinken die Überlebens-Chancen rapiede. Dieser Uterus platzte glücklicherweise unmittelbar nach der Entnahme.

Die zunehmende Eitermenge und Giftstoffe können zum Platzen des Uterus führen. Passiert dies im Körper sinken die Überlebenschancen rapide. Dieser Uterus platzte glücklicherweise unmittelbar nach der Entnahme.

 

 

Offensichtlicher und daher meist sicher diagnostiziert ist die offene Gebärmutter-Vereiterung.

Offensichtlicher und daher meist sicher diagnostiziert ist die offene Gebärmuttervereiterung.

Prinzipiell liegen die Vorteile durch eine Kastration in der Unterdrückung der sehr häufigen, sexualhormonabhängigen Erkrankungen. Die Vorteile bestehen in der Minderung (oder Beseitigung) des Risikos von verschiedensten Tumoren, Gebärmutterentzündung und -vereiterung, systemischen Erkrankungen und Hauterkrankungen sowie verhaltensbedingte Vorteile.

Bei der Gebärmuttervereiterung ist die Kastration lebensrettend. Beim progesteronabhängigen Diabetes sollte unverzüglich kastriert werden. Bei dieser Erkrankung entwickelt sich eine Insulinresistenz, die ohne Kastration nicht heilbar ist und frühzeitig operiert sogar zu vollständigen Heilung führen kann. Zysten auf den Ovarien können auch zu anderen schwer diagnostizierbaren und lebensgefährlichen Erkrankungen führen. Hündinnen erkranken mit ca. einem 20% Risiko an Mammatumoren. Des Weiteren besteht eine 24–25%ige Chance bis zum zehnten Lebensjahr an einer lebensgefährlichen Gebärmuttervereiterung zu erkranken [Hagman et al. 2011]. Auch wenn wir in der art-kleintierpraxis sehr gute Ergebnisse bei der operativen Versorgung der Gebärmuttervereiterung haben, laut Literatur liegt die Sterblichkeit, trotz Operation, für die Hündin bei bis zu 17% [Johnston et al. 2001a,b]. Die Kastration ist ein effizientes Mittel um diese Risiken nahezu auszuschließen und bewegt viele Besitzer, mit dem Wunsch nach einer Läufigkeitsunterdrückung, sich für eine Kastration zu entscheiden. Auf diese Punkte wird in der Folge detaillierter eingegangen. Eine Hündin wird meist zwei (ein bis drei) Mal im Jahr läufig, jedes Mal für drei Wochen und das für ihr ganzes Leben. Man muss dann für eine hygienische Lösung sorgen (z.B. spezielle Höschen). Es werden sich auch Massen von liebestollen Rüden vor Ihrer Haustür versammeln und Konzerte für Ihre Mitbewohnerin veranstalten. Es ist wahrscheinlich, dass Sie es hin und wieder schafft auszubüchsen und dass sie dann tragend wird. Selbst wenn Sie es nicht schafft, wird Sie möglicherweise irgendwann scheinschwanger werden. Das Auftreten eines Mammatumors ist häufiger für Hündinen, die mehr als drei Episoden einer Scheinschwangerschaft hatten [Verstegen and Onclin 2003b]. Das Brustdrüsengewebe scheint durch hormonelle Stimulation (Östrogenrezeptoren) zur Tumortransformation zu neigen [Hamilton et al. 1977; Donnay et al. 1995].

 

Tierschutz, Prävention und Behandlung von Erkrankungen der Katze durch Kastration

Eine Katze kann drei Schwangerschaften pro Jahr austragen und jeweils um die sechs Katzenwelpen zur Welt bringen. Wir sehen häufig in der Folge völlig „ausgelaugte“ Katzen.

Das Schicksal der vielen Welpen ist oft ein weiteres trauriges Kapitel. Unkastriert entwickelt sich immer wieder die „Fibroadenomatose“ – eine gefährliche Größenzunahme des Gesäuges. Die bei der Hündin aufgezählten Erkrankungen kommen auch bei der Katze vor, aber nicht ganz so häufig – allerdings sind im Gegensatz zur Hündin (50%) die Mamatumoren fast immer bösartig (<90%)[Cotchin-1951; Dorn et al. 1968a; Moulton et al. 1970; Hampe and Misdorp 1978; Hayes et al. 1981; Brodey et al. 1983]. Auch Katzen erkranken an Pyometra (Gebärmuttervereiterung), selbst Katzen, die keine Ovulationsbehandlung oder “Empfängnisverhütung” erhielten (Potter et al. 1991). Die Sterblichkeit liegt trotz Operation bei 8% (Johnston et al. 2001a,b).

Wir in der art-kleintierpraxis fragen uns, ob das Adenokarzinom des Endometriums bei der Katze mit der Gebärmuttervereiterung assoziiert ist. Eine aktuelle Fallstudie bestärkt uns in diesem Verdacht (Sontas et al. 20013). Das niedrige Aufkommen des bösartigen Tumors Endometriumkarzinom bei der Katze wird mit der hohen Kastrationsrate in jungem Alter in Verbindung gebracht (Elsinghorst et al. 1984; Miller et al. 2003). D.h. es wird angenommen, dass das Endometriumskarzinom nur deshalb speziell bei der Katze so niedrig ist, weil fast alle Katzen rechtzeitig kastriert werden. In der art-kleintierpraxis haben wir den Eindruck, dass beim Vorliegen einer Gebärmuttervereiterung bei der Katze potentiell immer eine zugrundeliegende oder mitbestehende Neoplasie des Endometriums in Betracht gezogen werden sollte. Daher empfehlen wir nach der Entnahme des Uterus nach Gebärmuttervereiterung bei der Katze immer (und besonders bei vorbestehendem blutigen Ausfluss) die Pathologie.

Häufig tritt bei Katzen die Dauerrolligkeit auf, eine Art Dauerbrunst. Unter der Hormonwirkung können sich verschiedene Krankheitsbilder entwickeln. Da Katzenwelpen schon mit vier Monaten erstmals rollig werden können, kann das Abwarten bis zum sechsten Lebensmonat zu einer unerwünschten Trächtigkeit führen. Die anschließende Kastration würde nicht den maximalen präventiven Schutz vor Brustkrebs bieten.

 

Populationskontrolle bei Katze und Kater durch Kastration

Ziel ist es der unkontrollierten Vermehrung Einhalt zu gebieten. Die Tierheime sind leider gefüllt mit ungewünschten Katzen, Hunden und deren Welpen mit ungewisser Zukunft. Die Population von verwahrlosten wild lebenden Katzen (Streunern) wächst leider auch in Deutschland dramatisch. Die Situation ist derart ernst, dass beispielsweise der Bremer Senat (von Tierschützern aufmerksam gemacht) eine Gesetzesvorlage verabschiedet, die gesetzlich die Kastrationspflicht verankern möchte.

Die Verantwortung liegt bei jedem Tierbesitzer. Das Geringste was wir tun können, ist zu vermeiden diese Zahl noch zu erhöhen. Eine fehlgeleitete bzw. unbeantwortete Ausschüttung der Sexualhormone führt zu Frustration, geistigen und körperlichen Beschwerden. Die Natur hatte nicht vorhergesehen, dass so viele Tiere auf engstem Revier zusammenleben würden. Der Kampf um die Fortpflanzung tobt. Nie zuvor hatten wir eine derart hohe Katzendichte (auch Hundedichte). Die Kastration beseitigt die Ursache und löst viele dieser Probleme.

Kastration – Tierschutz, Vorbeugung von Erkrankungen und unerwünschtem Verhalten beim Kater

Kater haben meistens die unangenehme Angewohnheit ihr Revier zu markieren. Ihre Wohnung macht da keine Ausnahme. An allen erdenklichen Orten wird stark riechender Urin abgesetzt. Auch durch intensives Reinigen ist es schwierig diesen Geruch zu beseitigen. Da Kater sehr viel wandern, ist es fast unmöglich sie im Haus zu behalten. Deshalb verunglücken unkastrierte Kater häufiger bei Autounfällen, sie kämpfen mehr (was fast immer schlimme Abszesse zur Folge hat) und werden dadurch auch häufiger mit unheilbaren Viruserkrankungen infiziert.

Von diesen Erkrankungen sind für die unkastrierten Kater besonders FIV (Katzenaids), FIP (ansteckende tödliche Bauchfellentzündung) und FeLV (infektiöse Leukämie, ebenfalls tödlich verlaufend) hervorzuheben. Durch die Kastration kann dieses Risiko signifikant verringert werden. Oft werden wir gefragt, ob denn die körperliche Entwicklung nicht vor der Kastration abgeschlossen sein sollte. Untersuchungen belegten jedoch: Ein jung kastrierter Kater bleibt auch nicht in seiner körperlichen Entwicklung zurück. Dies fand man heraus indem man die Oberschenkelknochen von vor Pubertät und nach Pubertät kastrierten Tieren verglich . Im Gegenteil, bei den vor dem dritten Lebensmonat kastrierten Tieren fand man aufgrund verzögerten Epiphysenfugenschlusses signifikant aber unwesentlich längere Gliedmaßen. Daher bevorzugen wir die Kastration zwischen drittem und sechstem Monat. Es wurde zudem belegt, dass vor der Pubertät kastrierte Kater, verglichen mit traditionell später kastrierten Katern, seltener an einer chronischen Immunsuppression (Schwäche des Immunsystems) erkrankten (Spain et al. 2004).

Prophylaktischer und therapeutischer Effekt der Kastration, sowie deren Einfluss auf das Sozialverhalten beim Rüden:

Kryptorchide Rüden (mindestens ein Hoden ist nicht in den Hodensack abgestiegen) und Rüden mit Veränderungen der Hoden in Größe und Form sollten ausnahmslos kastriert werden. Insgesamt sind Hodentumore der zweithäufigste Tumor beim Hund und werden bei bis zu 16% der Rüden beobachtet. Besonders gehäuft treten diese Tumore beim Kryptorchid auf .

Die beidseitige Kastration hat einen prophylaktischen und therapeutischen Effekt auf Tumoren der Hoden, auf verschiedene androgenabhängige Erkrankungen, wie den gutartigen Tumor der Prostata (Prostatahyperplasie), chronische Prostatitis, Perinealhernien und Perinealadenome. Die Prostatahyperplasie ist enorm häufig. Schon mit 28 Monaten haben 50% der Rüden einen solchen Prostatatumor und mit sechs Jahren und älter ist der Tumor bei mehr als 75-80% nachweisbar (Zirkin and Strandberg 1984; Berry et al. 1986; Lowseth et al. 1990).

Für viele Rüdenbesitzer wird fast jeder Spaziergang zum nervenaufreibenden Erlebnis, wobei sich die sonst so lieben Familienmitglieder bei kleinsten Anzeichen eines sich nähernden Konkurrenten in brüllende, zähnefletschende Ungeheuer verwandeln können. Beim kastrierten Rüden ist es unwahrscheinlich, dass jeder Spaziergang zu einem Revierkampf ausartet. Fälschlich wird oft befürchtet, die kastrierten Rüden wären weniger wachsam, aber tatsächlich verbessert sich mit der Kastration die Konzentrations- und Lernfähigkeit. Wer es noch nicht erlebt hat, dem sei versichert: Der Liebeskummer eines Rüden schnürt jedem mitfühlenden Menschen das Herz ab; ein wimmerndes Bündel, dass nicht mehr er selbst ist und bis hin zur Futterverweigerung leidet. Auch im ländlichen Bereich mit vielen streunenden Hündinnen kann dies zu einer sich kontinuierlich wiederholenden Belastung für unseren Freund werden. Verliebte Katzen und Hunde können sehr anstrengend sein und niemandem macht es Freude, die Freiheit seiner Freunde ständig einzuschränken.

Einfluss der Kastration auf die Physiologie, weitere therapeutische Ansätze und Diskussion möglicher Nebenwirkungen.

 Die Lebenserwartung kastrierter Hunde und Katzen ist länger!

Die meisten Untersuchungen, die einen Bezug der Lebenserwartung zur Kastration erstellen, belegen, dass kastrierte Tiere länger leben als unkastrierte Hunde und Katzen [Kraft 1998; Kalz 2001; Greer et al. 2007]. Viele häufige und ernstzunehmende bis lebensgefährliche Erkrankungen können nicht mehr auftreten. Als Ursachen der gesteigerten Lebenserwartung wird neben diesem Katalog das Fehlen eines risikoreichen Sexualverhaltens (Imponiergehabe, Kampf um Fortpflanzung, Streunen etc.) die höhere Bereitschaft der Besitzergruppe kastrierter Tiere, in deren Versorgung, Fürsorge und Gesundheit zu investieren [Bronson 1982; Michell 1999; Moore et al. 2001]. Eine telefonische Befragung von Rottweilerbesitzern [Waters et al. 2009], die ein überdurchschnittlich hohes Lebensalter erreicht hatten und obigen Untersuchungen widerspricht, wurde vom Autor selbst in Frage gestellt [Waters et al. 2011]. Das Ergebnis ist verfälscht, da keine Unterscheidung in vor und nach der Pubertät kastrierte Hündinnen erfolgte. Desweiteren wurden spezifische genetische Faktoren und fehlende Übergewichtigkeit in der betreffenden Gruppe als Negativfaktor für längere Lebenszeit außer Acht gelassen [Greer et al. 2007].

Einfluss der Kastration auf den Energiebedarf. Wann ist die Kastration ein Risikofaktor für Übergewicht?

Der Geschlechtsapparat eines erwachsenen Tieres verbraucht ca. 30% des Engergiebedarfs pro Tag. Durch die Kastration fällt dieser Verbrauch weg, die Tiere benötigen weniger Energie (Root 1995). Vor der Geschlechtsreife ist der Geschlechtsapparat funktionell inaktiv. Deshalb verbraucht er auch weniger Energie. Bei vor der Geschlechtsreife kastrierten Tieren müsste folglich prinzipiell keine Reduzierung des Nährstoffbedarfs erfolgen. Wohingegen bei später kastrierten Tieren der Nährstoffbedarf an den Energiebedarf angepasst werden müsste. Geschieht dies nicht, so neigen die Tiere eher zur Fettleibigkeit, da sie ca. 30% weniger Energie benötigen.

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Weniger ist mehr. Gezielte, kontrollierte Diät in der Station

Übergewicht ist eines der häufigsten Probleme in der Tierarztpraxis, ein Wegbereiter und Verursacher vieler Krankheiten. Der Einfluss der Kastration auf die Entwicklung von Übergewicht wird überwiegend als gering eingestuft und ist nach übereinstimmender Meinung durch Fütterungsverhalten, Rasse und Aktivität bestimmt. Risikofaktoren für Übergewicht sind korreliert an die “Wohnungshaltung” (im Gegensatz zum Freigänger), zunehmendes Alter, übergewichtige Besitzer, Besitzeralter > 40 Jahre, sowie Rassezugehörigkeit (Rassen mit besonders hohem Risiko: Beagel, Cairn Terrier, Cavalier King Charles Spaniel, Cocker Spaniel, Dackel und Labrador) (Mason 1970; Edney and Smith 1986; Crane 1991; Sloth 1992; Colliard et al. 2006). Die Kastration nach der Pubertät ist ein solcher Risikofaktor, d.h. die Kastration macht nicht dick, kann aber bei entsprechender genetischer Veranlagung und bei entsprechender Fütterung begünstigend wirken (Spain et al. 2004).

Die Ergebnisse der Studien machen widersprechende Aussagen zum Zusammenhang von Übergewicht und Kastration (wie auch der wesentliche Faktor Zeitpunkt der Kastration oft außer Acht gelassen, und damit die Auswertbarkeit in Frage gestellt wird). So berichten O’Farrell and Peachey 1990 von einer Zunahme gierigen Fressverhaltens kastrierter Hündinnen, während Salmeri et al. 1991a weder eine Zunahme der Futteraufnahme noch des Rückenfetts vermerkten. Da der Geschlechtsapparat eines geschlechtsreifen Tieres 30% des Energiebedarfs verbraucht, haben Spain et al. die Auswirkung der Kastration vor und nach der Geschlechtsreife auf das Gewicht untersucht. Die Studie mit 1842 Hunden belegt, dass Übergewicht bei der Kastration vor dem sechsten Monat gegenüber der Kastration nach dem sechsten Monat seltener ist.

Zahlreiche Untersuchungen (vorbehaltlich der die Zunahmen kastrierter Katzen beschreiben, legen zumindest für die Katze einen erhöhten Risikofaktor im Zusammenhang mit der Kastration nahe (Fettman et al. 1997; Kanchuk et al. 2002; Nguyen et al. 2004; Root 1995; Root et al. 1996b; Stubbs et al. 1996; Martin et al. 2006). Entsprechend gibt es spezielle Futtermittel für Katzen, die diese Situation berücksichtigen.

Das Problemfeld (Anforderungen der „Evidenz basierten Medizin“ sowie den Begriffskonflikt „frühe Kastration“) haben wir schon im übergeordneten Menüpunkt “Kastration / Sterilisation” [1] angesprochen. Dieses Problemfeld erschwert die Literaturauswertung zu diesem Thema, sodass sich widersprechende Ergebnisse zum Thema ergeben. Mit oder ohne Kastration, wir als Tierbesitzer sind an erster Stelle verantwortlich für die Gesundheit unserer Haustiere, denn wir haben den „Schlüssel“ zum Kühlschrank.

Risiken der Chirugie und Anästhesie

Über die Risiken um die Anästhesie und deren Einstufung finden Sie mehr in der Rubrik Narkosestandards. Beispielhaft erwähnen wir eine Studie mit 98 Katzenwelpen und 98 Hundewelpen die kastriert wurden. Das Auftreten von Narkosekomplikationen war = NULL in beiden Gruppen (Faggella and Aronsohn 1993, 1994). Betrachtet man jedoch Komplikationen während Narkosen anlässlich Kastrationen über alle Altersgruppen, so sind als Komplikationen Herzrhythmusstörungen, Magendrehungen und Überdosierungen am häufigsten (Howe 1997). Die meisten postoperativ auftretenden Komplikationen werden als mild beschrieben, bedurften mehr Fürsorge, aber keine tierärztliche Intervention, wobei sie bei jüngeren Tieren (in einer anderen Studie explizit seltener bei vor der Pubertät kastrierten Tieren) seltener als bei älteren Tieren sind (Faggella and Aronsohn 1994; Pollari et al. 1996; <Howe 1997; Romagnoli 2008).

Komplikationen in Form von Blutungen sind häufiger, wenn Hündinnen und Katzen während der Läufigkeit kastriert werden (Östrogeneinfluss); Übergewicht und verlängerte Operationszeit erhöhen das Risiko von Komplikationen (Howe 1997; Howe et al. 2000, 2001; Burrow et al. 2005). Das chirurgische Vorgehen bei Kastrationen in der art-keintierpraxis ist routiniert und dauert in der Regel nicht länger als 15-20 Minuten.

Heilung

Die Wahl eines frühen Operationstermins (vor der Ausbildung der Geschlechtsreife) hat viele günstige Effekte. Ein junger Patient erholt sich viel schneller von der Narkose. Das Risiko, dass es während der Operation zu Komplikationen kommt ist deutlich geringer . Da Ihr Tier noch jung ist, werden weniger Medikamente verbraucht. Aufgrund der Winzigkeit der Eierstöcke und der Gebärmutter bzw. der Hoden entsteht eine kleinere Wundfläche. Der Eingriff wird technisch einfacher. Untersuchungen der Tierschutzorganisation “cat protection” an über 235.000 Tieren belegen, dass eine Kastration vor der Geschlechtsreife keinen Einfluss auf den Charakter bzw. die Psyche Ihres Tieres hat. Wohingegen ein Einfluss der Kastration nach der Pubertät auf ein Tier besteht, weil das Sexualverhalten vollständig ausgeprägt ist. Auch zu diesem Thema gibt es widersprüchliche Literaturangaben.

Wann hat die Kastration einen Einfluss auf das Wachstum und die körperliche Ausreifung?

Kastration vor dem dritten Lebensmonat bei weiblichen sowie männlichen Tieren empfehlen wir nicht (s.o.). Lediglich in Ausnahmefällen, z.B. die Kastration von wilden Katzen aus Tierschutzgründen, sehen wir dieses Vorgehen gerechtfertigt. Bei vor dem dritten Monat kastrierten Hündinnen entwickelt sich die Vulva nicht zu ihrer vollen Größe. Bei einer fettleibigen Hündin können in der Folge verstärkt chronische Entzündungen der Scheide bzw. des Hautbereiches um die Scheide entstehen. Für normalgewichtige Hündin verursacht eine weniger große Vulva keine Probleme.

Verhalten

Viele Besitzer wünschen eine Kastration, da sie das Fortpflanzungsverhalten ihrer Haustiere nicht tolerieren wollen. Das normale Fortpflanzungsverhalten des Katers ist aggressiv, beinhaltet Herumstreunen und das Verspritzen von Urin und ist nicht mit der Wohungshaltung eines Haustieres kompatibel (Root Kustritz 1996). Rüden werden andere Tiere, Objekte, auch Menschen zum Kopulationsakt besteigen (“aufreiten”) und in Haus und Garten ihre Urinmarken setzen. Auch Rüden büchsen häufig aus, streunen umher und verletzen sich und andere bei diesen Aktivitäten. Hündinnen und Katzen können im Östrus verändertes Verhalten aufweisen, das eine Zunahme verschiedenster Formen von Aggression beinhalten kann. Nestbau- und Mutterschaftsverhalten sowie Scheinträchtigkeiten und bei der Katze Dauerrolligkeit sind andere unerwünschte Verhaltensweisen.

Am besten wird die Aggression zwischen männlichen Tieren durch die Kastration verringert. (Hart 1979); Borchelt and Voith 1987). Andere Formen der Aggression bei Katzen einschließlich Raubtierverhalten, Jagd-Spiel-Verhalten, Angst- oder Abwehrverhalten und Territorialverhalten werden durch die Kastration weniger beeinflusst(Borchelt 1983). Ähnlich gilt dies für andere Formen der Aggression beim Hund Raubtierverhalten, Jagd-Spiel-Verhalten, Angst- oder Abwehrverhalten, Territorialverhalten, Angstbeissen, Dominaz, Schutzverhalten sowie straf- und angstbezogene Aggression (Borchelt 1983).

Schützt die Kastration vor Tumoren?

Bis zu über 20% aller nicht kastrierten Hündinnen entwickeln später Mamatumore. Er ist der häufigste maligne Tumor und mit 52 % der häufigtse Tumor insgesamt. Des Weiteren sind Tumore der Eierstöcke, des Uterus und der Uterushörner häufig. Bis zu 50% der Mamatumore der Hündinnen sind bösartig und bis zu 77% der Hunde mit einem Mammakarzinom haben Metastasen. Bei Katzen sind mehr als 85% bösartig und Mammatumore der dritt-häufigste Tumor. Vor der ersten Läufigkeit senkt die Kastration das Risiko nahe NULL auf 0,05%, nach Kastration vor der zweiten Läufigkeit erkranken immerhin nur noch 8-15% was einer Senkung des Risikos um 92-95,5% entspricht. Jedoch erhöht die Kastration nach der zweiten Läufigkeit das Risiko bis auf 26%. Deshalb ist es wichtig vor der ersten Läufigkeit zu kastrieren. Beim Rüden verhindert die Kastration Erkrankungen von Hoden und Nebenhoden sowie die häufigen androgenabhängigen Erkrankungen wie benigne Prostatahyperplasie oder Prostatitis. Es könnte sein, dass die Rate an bösartigen Prostatatumoren und Osteosarkomen (Rottweiler), die insgesamt sehr selten sind, zunimmt. Letztere Untersuchung bezog sich auf Tiere, die mit bis zu einem Jahr kastriert wurden und belgt eigentlich mehr eine Rassedisposition von Rottweilern für das Osteosarkom als auch eine signifikannte Zunahme der Lebenserwartung kastrierter Hündinnen (Root Kustritz). Sollte eine Beeinflussung dieser seltenen Tumoren der Fall sein, so würden besonders die Rassen Sheltie, West-Highland- Terrier, Schottenterrier, Beagle, Englischer Springerspaniel, Deutsch Kurzhaar und Mischlingsrüden zu dieser Ausprägung neigen. Allerdings dürfte die durch die Kastration erhöhte Lebenserwartung auch zu einer insgesamt steigenden Rate des Tumorwachstums führen, sodass nicht die Kastration an sich tumorauslösend wäre, sondern das steigende Lebensalter. Auch in der Humanmedizin wurde mit zivilisationsbedingter steigender Lebenserwartung ein höheres Aufkommen verschiedenster Tumoren beobachtet. So gesehen überwiegt der Nutzen der Kastration beim Rüden, jedoch sollte bei den genannten Rassen vorsichtig abgewogen werden. Beim Kater sind androgenabhängige Tumore selten und stehen bei der Kastrationsentscheidung nicht im Vordergrund.

Hat die Kastration einen Einfluss auf den Urinabsatz?

Bei Katzen werden Aggressionsverhalten, Anhänglichkeit gegenüber dem Menschen und Markierverhalten durch die Kastration günstig beeinflusst. Das Markieren mit Urin wird am meisten durch einen frühen Kastrationstermin im Welpenalter reduziert. Bei der Hündin kann im Alter ein unkontrolliertes Harntröpfeln (Altersinkontinenz) auftreten. Bei vor dem dritten Lebensmonat kastrierten Hündinnen liegt hierfür die Wahrscheinlichkeit bei nur 0,0174 Hündinnen pro Jahr. Noch geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine nach dem dritten Lebensmonat kastrierte Hündin eine Altersinkontinenz entwickelt (0,0022 Tieren pro Jahr). Die Kastration nach der Geschlechtsreife (nach der ersten Läufigkeit) unterscheidet sich nicht, bezüglich der Nebenwirkung des Auftretens der Altersinkontinenz, gegenüber der Kastration vor der Geschlechtsreife (vor der ersten Läufigkeit [dritter bis sechster Monat]) . Dass 12.9% der Hündinnen, die vor dem dritten Lebensmonat kastriert wurden und nur noch 5% der Hündinnen, die nach dem dritten Monat kastriert wurden, Probleme mit dem Harnabsatz entwickelten, empfehlen wir eine Kastration erst nach dem dritten bis sechsten Lebensmonat. Sollte es trotzdem zu einer Inkontinenz kommen, kann dies leicht mit einer Östrogentherapie behoben werden. Unabhängig ob nun kastriert oder nicht, gibt es leider Fälle von Inkontinenz, die, sofern der Zustand nicht toleriert wird, operativ behoben werden müssen. Es wird behauptet, dass früh kastrierte Kater häufiger an Harnröhrenverstopfungen und Blaseninfekten, leiden als spät kastrierte Kater. Ebenso ist die Annahme falsch, dass durch eine frühe Kastration Kater häufiger an Harnsteinen oder Harnkristallen leiden würden, da der Penis schlechter oder nicht ausgeschachtet werden könne und der Durchmesser der Harnröhre klein bleibe. Dies entspricht aber nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es gibt keinen Unterschied des Harnröhrendiameters für unkastrierte und kastrierte Kater. Bei vor der Pubertät kastrierten Katern ist die Neigung zu Blaseninfektionen in Verbindung mit Kristallen (FLUTD) unverändert (Spain) oder reduziert.

Dies zeigt die Problematik des wissenschaftlichen Diskurses. An dieser Stelle konnte gezeigt werden, wie eine Erkrankung, die an das Übergewicht assoziiert ist, in den Verdacht geriet, kastrationsbedingt zu sein. Übergewicht ist mit der Entstehung von Harnkristallen korreliert, nicht jedoch die Kastration an sich.

Harnkristalle sind ein sehr häufiges Krankheitsbild bei Katern und treten bei kastrierten und nicht kastrierten Tieren gleich häufig auf. Daher ist es wichtig vor der Geschlechtsreife zu kastrieren, bevor sich das Tier an eine 30% höhere Energieaufnahme gewöhnt hat. Viele Erkrankungen sind tatsächlich mit Übergewichtigkeit korreliert. Für einige dieser Erkrankungen ergab sich in Untersuchungen eine Korrelation zur Kastration.

Kastration als Therapie des Progesteron induzierten Diabetes

Belegt ist der Nutzen der simultanen Kastration von Hündinnen zur Behandlung des Diabetes (da Progesteron ein Antagonist (Gegenspieler) von Insulin ist). Für Rüden gibt es hierfür keinen Beleg. Es kann jedoch gelegentlich beobachtet werden, dass bei Rüden epileptische Anfälle auftreten, wenn läufige Hündinnen Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In solchen Fällen wird auch beim diabetischen Rüden hin und wieder eine Kastration empfohlen. Für Katzen konnten Howe wie auch Spain keine Beziehung zwischen Krankheitshäufigkeit von Diabetes und Kastrationszeitpunkt finden. Im wesentlichen sind Diabetes und Pankreatitis an das grassierende Übergewichtig korreliert. Kastrierte Kater erkranken häufiger an Diabetes, als nicht kastrierte Tiere, Burmeser sind besonders verdächtig (Panciera et al. 1990; Rand et al. 1997; McCann et al. 2007; Prahl et al. 2007). Verminderte Insulinsensitivität und erhöhte Leptinkonzentration in Korrelation mit der Insulinresistenz bei fettleibigen Tieren werden als ursächlich angesehen(Hoenig and Ferguson 2002; Kanchuk et al. 2002). Auch scheint das Risiko von Diabetes und Pankreatitis nach Kastration bei Rüden erhöht. Es stellt sich die Frage ob nicht lediglich die Kastrationspraxis, nämlich Kastration nach der Geschlechtsreife und die damit verbundene Zunahme gemessen wurde oder es sich (gerade beim Kater) um die Folge der gesteigerten Lebenserwartung handelt.

Kreuzbandriss und Hüftdysplasie

Die wegbereitende Bedeutung von Gewicht, Gewichtsentwicklung bzw. zu schnellem Wachstum bei diesen orthopädischen Problemen, liegt auf der Hand und ist vielfach belegt. Für beide Krankheiten, insbesondere bei den Rassen großer Hunde, nimmt das Auftreten mit dem Alter zu. Beispielsweise degeneriert das Kreuzband zunehmend. Untersuchungen errechneten für das Auftreten eines Kreuzbandrisses ein zweifach höheres Risiko und ein geringfügig höheres Risiko für das Auftreten der Hüftdysplasie bei kastrierten Boxern. In der Untersuchung von Spain wiesen Hunde, die nach dem fünften Lebensmonat kastriert wurden gegenüber früher kastrierten Hunden, eine geringere Rate an Hüftdysplasie auf (Spain et al. 2004b). Hierbei muss darauf verwiesen werden, dass Hüftdysplasie eine wesentliche genetische Komponente hat.

Schlussbemerkung:

Die Pros und möglichen Contras der Kastration, sowie diesbezügliche Widersprüche wurden vorangehend diskutiert. Ihr Nutzen zur Prävetion und Behandlung vieler Erkrankungen ist unstrittig. Im Bezug auf die möglichen Nebenwirkungen wurde in keiner der Studien der Einfluss der Besitzergruppe der „Kastrationswilligen“ auf das Untersuchungsergebnis überprüft. Es handelt sich um Menschen, die sich präventiv um ihr Familienmitglied sorgen und nach bestem Wissen und Gewissen darum kümmern. Diese Menschen werden bei Erbrechen, Unwohlsein, Lahmheit etc. den Tierarzt aufsuchen und in der Folge können überhaupt die oben stehenden Diagnosen gestellt werden. Das heißt mit Sicherheit (also nahezu 100%) wird eine solche Diagnose gestellt. Die Untersuchungen zur höheren Lebenserwartung kastrierter Rüden macht unter anderem höhere Investitionsbereitschaft der Besitzer in die Gesundheit der Tiere aus [Bronson 1982; Michell 1999; Moore et al. 2001]. Diese Sicherheit fehlt in der Gruppe der nicht kastrierten Tiere. Sicher gibt es Tierbesitzer, die sich ebenso redlich gegen eine Kastration entschieden haben und ebenso bei Problemen beim Tierarzt vorstellig werden. Doch der Rest der Gruppe entscheidet sich nicht etwa gegen eine Kastration, sondern unterlässt schon allein die Auseinandersetzung mit dem Thema – genauso wie spätere Leiden nicht erkannt werden. Es muss also im Bezug auf all diese wissenschaftlichen Untersuchungen gefragt werden: Haben die Besitzer der „nicht kastrierten“ Tiere schlichtweg keine Krankheitssymptome bemerkt oder bemerken wollen, die wir in der Folge auch nicht diagnostizieren konnten?

Fazit:

Sollten sie nicht den Wunsch hegen mit Ihrem Tier zu züchten, empfehlen wir: Treffen Sie Ihre Entscheidung für oder gegen die Kastration noch vor der sexuellen Ausreifung Ihres Tieres, denn möglicherweise überwiegen für Sie die Argumente für eine Kastration vor der Geschlechtsreife – in diesem Fall wäre die Wahl zwischen dem fünften und sechsten Monat ideal. Eine Kastration vor dem dritten Lebensmonat empfehlen wir nicht. Sollten Sie sich für eine Kastration entscheiden, möchten aber das geringe Risiko einer Altersinkontinenz minimieren, so kann die Kastration nach der ersten Läufigkeit, aber vor der zweiten Läufigkeit eine Alternative darstellen. Idealerweise stellen Sie uns Ihren Vierbeiner für eine individuelle Untersuchung und darauf basierender Beratung vor. Wir freuen uns darauf, Ihnen helfen zu können.

 

Literaturverweise

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