Lahmheit

Bei Lahmheit ist beispielsweise durch ein Humpeln gekennzeichnet, dass sich im Nachziehen eines Beines äußert. Es handelt sich bei Lahmheiten also im weitesten Sinne um Störungen des Gangbildes. Dies sind die häufigsten Anzeichen, die unsere Patientenbesitzer dazu veranlassen eine neurologische und ortopädische Diagnostik durchführen zu lassen.

Wichtig für die Lokalisation der Ursache der Lahmheit ist die Unterscheidung in verschiedene Qualitäten. Daher werden die Lahmheiten in Stützbein-, Hangbein- und gemischte Lahmheiten unterteilt.

Wir lassen die Patienten zur Lahmheitsuntersuchung für die Unterscheidung und Eingrenzung vorlaufen.

Entsprechend Lehrbuchtext wird wie folgt unterschieden:

Bei einer Stützbeinlahmheit ist die Belastungsphase der Gliedmaßenbewegung gestört (in der Regel verkürzt). Stützbeinlahmheiten treten meist bei Erkrankungen der unteren Gliedmaßenabschnitte auf, da beim Aufsetzen der Extremität die Druckbelastung auf die erkrankte Struktur zu Schmerzen führt.

Bei einer Hangbeinlahmheit kann die Gliedmaße nicht im normalen Umfang bewegt werden, was sich zumeist in einer verkürzten Schrittlänge äußert. Sie wird eher bei Funktionsstörungen der Muskulatur (einschließlich deren Innervation) beobachtet. Die Ursache ist zumeist oberhalb des Vorderfußwurzelgelenks oder an der Hintergliedmaße oberhalb des Sprunggelenks lokalisiert.

Bei unseren Kleintierpatienten sehen wir meist gemischte Lahmheiten, die sowohl in der Schwung- als auch Fußungsphase der Bewegung auftreten. Auch lässt sich durch das Vorlaufen der Schweregrad beurteilen – und somit auch später der Behandlungserfolg.

Schweregrade

Schweregrad Symptome Synonyme Bezeichnung
Grad 1 Gangbild kaum gestört undeutliche geringgradige Lahmheit
Grad 2 Gangbild gestört, Gliedmaße stetig belastet deutliche geringgradige Lahmheit
Grad 3 Gangbild gestört, Gliedmaße nicht stetig belastet mittelgradige Lahmheit
Grad 4 Gangbild gestört, Gliedmaße wird nicht belastet hochgradige Lahmheit