Die Konjunktivitis Follikularis des Hundes und ihre Behandlungsmöglichkeiten.
Eine häufige Junghunderkrankung ist die Konjunktivitis Folikularis “Folicular Conjunctivitis” (Hypertrophie der Lymphfollikel des dritten Augenlids). Typischerweise ist die innere Schleimhautauskleidung des dritten Augenlides der unteren Bindehaut (Konjunktiva) mit kleinen klaren Vesikeln (Lymphfollikeln) besetzt.
Da diese Unebenheiten der Schleimhaut auf der Hornhaut (Kornea) des Auges reiben und reizen, besteht oft Juckreiz der Augen, sie tränen oder zumindest ist die Bindehaut gerötet (Konjunktivitis). Betroffen sind meist Hunde der großen Rassen. Das Geschehen ist oft an Allergien geknüpft, verantwortlich sind lokale immunmediierte Prozesse. Jedes Jungtier muss Immunkompetenz erwerben, indem alle Eiweiße, die aus der Zeit im Mutterleib erkannt werden als ungefährlich eingestuft werde, über fremde Eiweiße muss zunächst erlernt werden, ob sie gefährlich sind. Die Konjunktivitis Follikularis ist meist eine inadaquate Überreaktion auf die/einen neuen Umweltreiz(e), indem derart viele Lymphfollikel auf der Schleimhaut des dritten Augenlides gebildet werden, das diese selbst zu einem mechanischen und chronischen Reiz für die Hornhaut werden. Andere Ursachen für einen Reiz sollten vor einer Behandlung abgeklärt werden. Hier können z.B. vorab Tupferproben für eine Bakteriologie gewonnen werden, wie auch die Tränenkanäle auf ihre Durchgängigkeit geprüft werden sollten.
Bevor die indizierte Behandlung mit einem lokalen Kortikosteroid ggf, Cyclosporin begonnen wird, muss die Hornhaut auf Verletzungen überprüft werden. Je nach Ausprägung wird manchmal auch ein lokales Antibiotikum benötigt. Untersuchungen belegen eine Remission in 57% der Fälle. In diesem oder besonders schweren Fällen kann die Abschabung der Follikelknötchen vom dritten Augenlid notwendig werden. Diese Behandlung ist so erfolgreich, dass ihre Wiederholung lediglich in 19% der Fälle nötig wird [A. Noreika, 2000, TREATMENT OF THE FOLLICULAR CONJUNCTIVITIS IN DOGS]. Unbehandelt können chronische oder schwere Augenentzündungen und Hornhautverletzungen die Folge sein.
Bild: obiger Patient nach “Abschaben” (unter Sedation und Lokalanästhesie) der hypertrophen der Lymphfollikel.
TREATMENT OF THE FOLLICULAR CONJUNCTIVITIS IN DOGS [A.Noreika, 2000] One group of dogs was treated using only corticosteroids (drops of dexamethasone or prednisolone) and another group of dogs was treated using corticosteroids after the lymphatic nodules were destroyed with a sharp spoon or by irritation with a pencil of the silver nitrate, or by cauterization with electro coagulator. We have found that the treatment of follicular conjunctivitis in dogs using corticosteroids lasted 2 months and longer. The disease has recurred in 57 % of cases. The complications occurred in 6 % of cases when follicular nodules were irritated with a pencil of silver nitrate. The treatment was repeated in 47 % of cases. After destruction of follicular nodules with electro coagulator 11.5 % of dogs had complications. There were no complications of conjunctivitis after destruction of follicular nodules by a sharp spoon. Treatment was repeated in 19 % of cases.