Hornhautverletzungen sind sehr schmerzhaft, können aber oft ohne spezifische Diagnostik nicht erkannt werden. Deshalb und um schlimmeres zu vermeiden, sind Augenerkrankungen – ganz besonders offensichtliche Hornhautverletzungen – Notfälle und müssen sofort dem Tierarzt vorgestellt werden.
Bild 1: Hier eine perforierende Hornhautverletzung (Stichverletzung, wie Dorn etc.) die mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Lediglich durch den Fluorescein-Test nachweisbar. Zum Glück heilt die Hornhaut sehr schnell und nach wenigen Tagen, Bild 2: … ist der Fluorescein-Test negativ. D.h. die Verletzung lässt sich nicht mehr anfärben.
Bild 3: Hyphema durch Augenstichverletzung, bei diesem Patienten ist zwar das Blut in der vorderen Augenkammer offensichtlich, aber der ursächliche Einstich war nicht offensichtlich. Abgesehen von Unfällen, kommen auch systemische Erkrankungen als Ursache für Einblutungen ins Auge in Frage. Mit dem Fluorescein-Test konnte die Ursache (Augenstichverletzung) geklärt werden. Der Einstich (sowie etwas zur Mitte hin versetzt der Durchstich) ist grün eingefärbt.
Bild 4: Oberflächliche Hornhautverletzung mit Fluorescein angefärbt. Mit der richtigen Behandlung (Halskragen und eine “Kortison-freie Augensalbe) ist von der Verletzung am nächsten Tag nichs mehr zu sehen. Da Tiere mehr Jucken um so größer der Reiz ist, sind die Folgen ohne sofortige Behandlung oft verheerend. Das bedeutet nicht nur Pein für den Patienten sondern damit sind die Behandlungskosten in der Folge auch erheblich höher. Auch wird deutlich wie wichtig die Diagnostik (z.B. Fluorescein-Test) ist. Bei einer Hornhautverletzug ist Kortison kontraindiziert. Die Anwendung stoppt im besten Fall nur die Heilung, meist entwickeln sich in der Folge einer solchen Fehlbehandlung tiefe Hornhautverletzungen oder sogar Durchbrüche.
Bild 5: Ulcus, Uveitis, Iridocyclitis: Tiefe Hornhautverletzung, rupturiert mit der Gefahr des Verlustes des Auges.
Je nach Ausprägung einer tiefen Verletzungen der Hornhaut (z.B. Ulcus becherförmig), Descemetocoele (die unterste Zellschicht der Hornhaut wölbt sich vor) und der Kondition des Patienten (z.B. Diabetis) empfehlen wir zur Versorgung und besseren Heilung eine Lappenplastik an “conjunctival pedicel graft, (Håkanson und Merideth, 1987a und 1987b)”
Bild: Konjunktivale Schwenklappenplastik. Der so versorgte tiefe Kornea-Ulkus heilte komplikationslos ab. Wir entfernen vorzugsweise nach ca. 9 Tagen den Konjunktiva-Lappen und die Fäden, da so meist keine sichtbaren Überbleibsel der Verletzung verbleiben. Aber auch ohne dies heilen die so versorgten Augen sehr schön, meist verbleibt dann jedoch eine leichte Trübung oder ein Narbenstreifen auf der Hornhaut.